
Das Holz ist schön vollgesogen von den letzten Regentagen, so lässt es sich optimal mit den Schnitzeisen bearbeiten. Die Schenkel, die Hände die Gesichter, ... alles muss mit den scharfen Eisen
überzogen werden. Wie Handschmeichler wird das Eichenholz sich später anfühlen und ich beobachte immer wieder Besucher, besonders Frauen, die in sich versunken das Holz berühren und über die
Oberfläche streichen. Schleifpapier gibt es bei uns Schnitzern nicht, das wäre wie segeln mit Holzmotor (dem Paddel). Die Flächen bekommen ihre Spannung erst mit dem Schnitzeisen, geschliffene
Fläcchen stehen dem immer nach. Ein geschliffener Po gibt nicht das her, was ein geschnitzter Po zu bieten hat. Da musst du schon sehr lange schleifen, gerade im Eichenholz bis er die Spannung
bekommt, die du anhand des Eisens heraus arbeitest. Bis dahin bleibt's 'doagig', wie unser Bildhauermeister auf 'boarisch 'g'sagt' hat, was 'teigig' übersetzt heißt.
Die Journalistin Sabine Rempe ist beim 1. Schnitt dabei. Sie wurde von einer begeisterten Leserin der Fürther Nachrichten auf meine Arbeit aufmerksam gemacht und schreibt schnell mit. Interessant
ihr Schriftbild beim Arbeiten im Stehen; darin haben wir schon einmal eines gemeinsam;-)
